Bericht von Gisela Wieckhorst über ihren Aufenthalt bei Ombili im Oktober 2023

 

Seit ich im Jahr 2013 das erste Mal für 3 Monate als Ehrenamtliche in Ombili im Kindergarten gearbeitet hatte, habe ich nicht aufgehört, mich für die Entwicklung des Kindergartens und des Teams zu interessieren. Jedes Mal, wenn ich Namibia besuchte, war mir auch eine Visite in Ombili sehr wichtig. Mit den Jahren entstand dann eine freundschaftliche Verbundenheit mit den Mitarbeiter*innen der Kita.

 

In diesem Jahr habe ich viele positive Entwicklungen festgestellt, was in der Vergangenheit nicht so intensiv zu bemerken war. Natürliche gab es kleine Fortschritte, es gab aber auch Enttäuschungen, doch ich habe mir immer gesagt, es sind keine Europäer, es sind Afrikaner mit einer anderen Vergangenheit und Kultur. Es wechselten auch immer mal die Mitarbeiter*innen, was natürlich  eine Störung in der Zusammenarbeit bedeutete. Auch dieses Jahr war wieder eine neue Mitarbeiterin im Team und eine andere ausgeschieden, aber ich habe mit Erstaunen festgestellt wie harmonisch zusammen gearbeitet wurde.  Ich hoffe diese positive Atmosphäre bleibt bestehen.

 

Da der Kindergarten zum ECW Center (Early Child Welfare),  gehört und betreut wird, sind die Kindergärtnerinnen angehalten, nach einem vorgeschriebenen Plan zu arbeiten. Der Plan ist sehr theoretisch und ohne Ausbildung wird die Ausführung der vorgeschriebenen Aufgaben oft sehr abstrakt und schwierig für die Kinder.  

 

Bei  meinen Hospitationen während der Arbeit mit den Kindern konnte ich beobachten, dass die Kindergärtnerinnen  Anregungen von mir aufgegriffen haben. Zu bemerken war auch eine größere Zuwendung und Hilfestellung zu den Kindern, wenn sie  Aufgaben zu machen hatten.   

 

In kleinen Workshops versuche ich spielerische Elemente zu vermitteln, sowie ihnen zu zeigen, wie die Kinder gemäß ihrem Entwicklungsstand bei einzelnen Aufgaben abgeholt werden können. Natürlich bietet der ECW auch Workshops an, aber Frauen oder Männer, die neu einsteigen sind zunächst einmal ungeschult.

 

Meistens habe ich mit einer hiesigen Lehrerin, Dolly de Wet (manche Paten werden sie kennen) zusammen gearbeitet, die bis vor 2 Jahren regelmäßig die Mitarbeiterinnen unterstützte, als sie noch vor Ort war. Nun ist sie pensioniert und lebt in der Nähe von Windhoek. In diesem Jahr war ich allein bei Ombili. Ich stehe jedoch mit ihr in engem Kontakt.

 

Ein wichtiges Ziel in diesem Kindergarten ist das Erlernen der englischen Sprache, was für Vorbereitung auf die Grundschule so wichtig ist, da die Lehrer von anderen Stämmen sind und nur Englisch, Afrikaans bzw. ihre eigene Stammessprache sprechen. Sie beherrschen keine der San-Sprachen, also die Muttersprachen der Kinder.

 

Die Mitarbeiter des Kindergartens sprechen mit den Kindern in kurzen Sätzen. Sie erzählen Geschichten zuerst in ihrer Muttersprache und dann auf Englisch. So werden die Kinder mit der englischen Sprache vertraut.

 

Aber nicht nur an den Erwachsenen bemerkte ich eine Veränderung, auch an den Kindern. Die Kinder, die demnächst in die Pre School (Vorschule) kommen, sind in ihrer Entwicklung weiter, als die Kinder im vergangenen Jahr. Sie waren auch disziplinierter und aufmerksamer im Unterricht. Die englische Sprache scheint für sie von Interesse zu sein. Sie wiederholten die Worte, die ich ihnen sagte. Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn es ist so wichtig für die Schule, dass sie Englisch schon im Kindergarten lernen.

 

Ich hoffe, dass ich noch viele Jahre den Kindergarten begleiten und fördern kann.

 

Gisela Wieckhorst

 

Ergänzung: In diesem Jahr besteht der Kindergarten aus drei Klassen (nach Altersgruppen 3 bis 6 Jahre). Die Klasse 1 umfasst 6 Kinder, die Klassen 2 und 3 sind aufgeteilt (2 A = 13 Kinder, 2 B = 11 Kinder, 3 A = 11 Kinder, 3 B = 11 Kinder).

Geschicklichkeitsspiele
Leiterin KiGaErika Nases mit Klasse 3 A
Maisbrei-zum-Frühstück
Martin Aromo Lernspiele  mit Klasse 3 B
Nadja Kamkais mit Klasse 2 A
Solastika-Gowases-mit-Klasse-2-B-beim-Zeichnen