Ein Blick zurück

Am 19. September 2000 besuchten wir während unseres ersten Namibiaurlaubes zu fünft die Ombili-Stiftung nördlich von Tsumeb.

 

Die Mitgründerin der Stiftung Beate Mais -Riche führte uns über das Gelände der Farm Hedwigslust, das für die Ansiedlung der San nach der Unabhängigkeit Namibias zur Verfügung gestellt wurde. Sie erklärte uns anschaulich wie seit 10 Jahren versucht wird, 300 San im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe eine Heimstatt zu schaffen.

 

Beeindruckt nicht nur vom Anliegen der Stiftung sondern auch der Lebensphilosophie der San entschieden wir uns vor Ort, Ombili mit unseren Möglichkeiten zu helfen. Zurück in Deutschland gründeten wir gemeinsam mit weiteren Freunden und Bekannten den „Freundeskreis Gesundheit für Ombili Berlin-Brandenburg e.V.“, der am 1. April 2001 beim Vereinsregister eingetragen wurde.

 

In den folgenden Jahren unterstützten wir vorrangig medizinisch-hygienische Erfordernisse wie die Finanzierung von Schuhen für die Kinder, den Kauf einer Industriewaschmaschine für das Hostel, Decken, Moskitonetze, Ausstattung und Medikamente für die Ambulanz und weiteres.

 

Da Bildung und die Bewahrung des traditionellen Wissens und der Kultur der San zu den Grundwerten des Ombili-Projektes gehören, erweiterten wir unseren Vereinszweck über den medizinisch- hygienischen Bereich hinaus.

 

So gibt es inzwischen etwa 120 Patenschaften für San Kinder und Jugendliche vom Kindergarten bis zur Universität. Die Pateneltern wohnen sowohl in Deutschland auch als in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich.

 

Der Verkauf von den San von Ombili geschaffenen Kunsthandwerkes auf Veranstaltungen und Märkten in Deutschland und der Versand an die Zoos in Basel, Leipzig und weitere wie Weltläden und individuelle Interessenten trägt wesentlich zur Sicherung des Einkommens vieler Familien bei Ombili bei. Wir haben in unseren beiden Lagerräumen eine große Auswahl an Ombili-Kunsthandwerk.

 

Unser gemeinnütziger Verein „Freundeskreis Ombili Berlin-Brandenburg e.V.“ hat 22 Mitglieder, von denen die Hälfte nicht in Berlin und dem Umland wohnt, sondern in der Schweiz und entfernten Bundesländern in Deutschland. Um Ombili finanziell zu unterstützen organisieren wir u.a. Benefiz-Veranstaltungen. Einige Beispiele: Die erste Benefiz-Veranstaltung unter Anwesenheit des damaligen Namibischen Botschafters Excellence Asheeke fand 2001 im Jägerheim in Ützdorf statt. Es folgten weitere von unserem Verein organisierte Benefiz-Veranstaltungen in den nächsten Jahren in der Dorfkirche Wandlitz, im Strandrestaurant am Wandlitzsee, auf der Insel „Großer Werder“ auf dem Liepnitzsee. Zu den inzwischen 19 Benefiz-Konzerten luden wir in den Festsaal der Brandenburg-Klinik, in die Landesvertretung des Landes Brandenburg beim Bund und mehrere Male in den großen Saal des Berliner Roten Rathauses ein. Zehn Jahre lang führen wir gemeinsam mit dem Team des Zoos Eberswalde Afrikanische Nächte durch, kochten bis zu 3.000 Portionen afrikanische Speisen und boten gemeinsam ein abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt. Organisiert von Schulen in Berlin wie dem Freiherr- vom-Stein-Gymnasium und dem Umland fanden Sponsorenläufe für Ombili statt, von deren Erlös z.B. die Ombili-Grundschule um zwei Klassenräume, eine Bibliothek und drei Lehrerwohnungen erweitert werden konnte.

 

Containertransporte u.a. von Schul- und anderen Möbeln wurden finanziert und zwei Mal konnten mit Hilfe der Bundesluftwaffe größere Mengen Textilien nach Namibia geflogen werden.

 

Durch großzügige Spenden aus Deutschland und der Schweiz wurden ein neuer Bakkie, ein neuer Traktor gekauft und die Photovoltaikanlage zur Reduzierung der hohen Stromkosten errichtet.

 

Viele unserer Freundeskreismitglieder unterstützten Ombili ebenfalls vor Ort in vielfältiger Weise zum Beispiel im Bereich der Zahnhygiene durch Frau Dr. Gabriele Reichardt, Johannes Lucchesi, der zwei Mal mit dem Berliner Jugendsinfonie-Orchester Ombili besuchte und gemeinsam mit des San Konzerte bei Ombili und in Tsumeb durchführte, weitere Mitglieder begleiteten das Photovoltaik-Projekt, organisierten Treffen mit den Mädchen und Frauen zu Fragen der Familienplanung und Sexualhygiene und weiteres.

 

In den vorherigen Beiträgen auf unserer Homepage berichteten wir in Wort und Bild über unsere Aktivitäten und die Entwicklung vor Ort.

 

Dank zahlreicher Unterstützer unserer Tätigkeit lagen die jährlichen finanziellen Zuwendungen an Ombili bei meist etwas über N$ 2 Millionen.

 

Inzwischen erschweren die weltpolitischen und damit verbundenen ökonomischen Veränderungen auch unsere Arbeit für Ombili. So sind das Spendenaufkommen und die Erlöse aus dem Verkauf des Kunsthandwerkes rückläufig.

 

Unser „Ombili Freundeskreis Berlin-Brandenburg e.V.“ ist seit einiger Zeit der einzig verbliebene gemeinnützige Verein in Deutschland, der die San von Ombili direkt unterstützt.

 

Wir danken allen, die in den vergangenen 25 Jahren unser Anliegen für die San von Ombili durch Spenden, die Übernahme von Patenschaften und weiteren Hilfen mitgetragen haben.

 

Dr. med. Frauke von Versen

Vorsitzende

Freundeskreis Ombili Berlin-Brandenburg e.V.